
SID-Aufwärmrunde: Fünf Kernpunkte für den GP von Saudi-Arabien

Weltmeister Max Verstappen hat alle überrascht und jagt von der Pole Position aus beim Großen Preis von Saudi-Arabien seinem zweiten Saisonsieg hinterher. Der Niederländer düpierte die Konkurrenz, McLaren-Pilot Oscar Piastri und George Russell befinden sich aber in Lauerstellung. An der Spitze könnte sich ein spannender Dreikampf anbahnen, während der WM-Führende Lando Norris einiges aufzuholen hat. Der SID blickt auf die wichtigsten Themen rund um das Rennen in Dschidda (19.00 Uhr MESZ/Sky) voraus.
DIE ÜBERRASCHUNG
Verstappen trat nach seiner Fabelrunde am Roten Meer sofort auf die Bremse. Im Kampf um den Rennsieg sei er "bis jetzt nicht sehr zuversichtlich", sagte der 27-Jährige. Gegenüber McLaren sei er im Renntrimm nämlich im Nachteil. Aufgeben will Verstappen aber nicht: "Ich werde auf jeden Fall alles geben, was ich habe", sagte er. So schlecht, wie von Verstappen vorhergesagt, stehen die Vorzeichen auf den Rennsieg auch nicht unbedingt. Schon in Japan hatte er es überraschend geschafft, seine Führung zu verteidigen. Im WM-Kampf könnte sich Verstappen eindrucksvoll zurückmelden.
DER GESCHLAGENE
0,010 Sekunden fehlten Piastri zur Pole - bitter, ist sein McLaren im Vergleich zum Red Bull doch eigentlich das schnellere Auto. Genau das macht ihm Mut für den Grand Prix. "Ich bin optimistisch", sagte er auf die Chancen auf seinen dritten Saisonsieg angesprochen. Zudem gibt es anders als in Suzuka mit drei DRS-Zonen reichlich Überholmöglichkeiten. Sollte er den Start gegen Verstappen gewinnen, stünde einem Triumph wohl nicht viel im Wege. Der MCL39 ist bei den warmen Bedingungen in Dschidda ziemlich reifenschonend.
DER LAUERNDE
George Russell wittert in seinem Silberpfeil eine Siegchance. Sollte Piastri nicht schon nach der ersten Kurve in Führung liegen, hätten er und Verstappen zumindest "eine Chance" auf die oberste Stufe des Treppchens, sagte der Brite. Russell legte in den ersten vier Rennen des Jahres den besten Saisonstart seiner Karriere hin und könnte zum zweiten Mal in Folge auf das Podium fahren. Einen möglichen Sieg schrieb auch Teamchef Toto Wolff nicht ab. "Es ist alles möglich", sagte der Österreicher.
DIE AUFHOLJAGD
Unter Druck patzte Norris im Qualifying folgenschwer und setzte seinen McLaren unnötig in die Mauer. Er hätte "keine dummen Risiken" eingehen sollen, gab er anschließend zu. Doch wenn die Startampeln erlöschen, ist er gezwungen, ins Risiko zu gehen, schließlich steht seine WM-Führung auf dem Spiel. Nur drei Punkte trennen ihn von Piastri, acht von Verstappen - ohne Wagnisse und eine Aufholjagd werden ihn wohl beide überholen. Norris muss dringend fehlerfrei bleiben. Positiv dürfte ihn aber seine letzte Vorstellung stimmen. In Bahrain war er von Rang sechs noch als Dritter auf das Podium gefahren.
DAS MITTELFELD
Hinter den Top drei tummelt sich ein bunt gemischtes Feld. Nach Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Mercedes-Talent Kimi Antonelli konnte Carlos Sainz in seinem Williams als Sechster überzeugen. Der Spanier dürfte im Kampf um das Podium keine Rolle spielen, das Feld dahinter aber zusammenstauchen. Das könnte spannende Zweikämpfe nach sich ziehen, Lewis Hamilton im zweiten Ferrari und Red-Bull-Fahrer Yuki Tsunoda werden nämlich wohl schon direkt am Start hinter ihm drängeln.
A. Martins--JDB