
Signal-Affäre: Trump gibt "The Atlantic"-Chefredakteur Interview

Vor dem Hintergrund der Affäre um die Aufnahme des Journalisten Jeffrey Goldberg in eine Chatgruppe der US-Regierung hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, Goldberg ein Interview zu geben. Der Grund für das Gespräch mit dem Chefredakteur von "The Atlantic" sei Neugier, schrieb Trump am Donnerstag in Onlinediensten. Er wolle "nur mal sehen", ob das Magazin auch die Wahrheit schreiben könne, fügte er hinzu.
Schließlich sei Goldberg für "viele erfundene Geschichten" über ihn verantwortlich, schrieb Trump weiter. Das Interview sollte ihm zufolge noch am Donnerstag geführt werden.
Goldberg war offenbar versehentlich zu einem Chat im Messengerdienst Signal hinzugefügt worden, in dem sich US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, US-Außenminister Marco Rubio, der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz, Vizepräsident JD Vance und andere ranghohe Regierungsmitglieder im März über geplante Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen austauschten.
Goldberg machte den Vorfall in einem Artikel publik, später veröffentlichte sein Magazin Screenshots der Chats, die zahlreiche Details wie genaue Angriffszeiten und die dabei eingesetzten Flugzeuge enthielten.
Die oppositionellen Demokraten werfen der Regierung vor, mit der Offenlegung der Militärpläne das Leben von US-Soldaten gefährdet zu haben. Als Konsequenz fordern sie Hegseths Rücktritt.
Vertreter der Trump-Regierung bestreiten hingegen, dass in dem Chatverlauf geheime Informationen ausgetauscht worden seien. Der Präsident spielte den Vorfall herunter und sprach von einer "Hexenjagd" auf Regierungsmitglieder.
Hegseth soll die Angriffspläne zudem auch mit seiner Familie geteilt haben. Die "New York Times" und der Sender CNN berichteten am Sonntag, Hegseth habe im März vertrauliche Informationen des Verteidigungsministeriums in einer privaten Signal-Chatgruppe geteilt. Der frühere Fernsehkommentator wies die Berichte zurück und beschuldigte die Medien, seinen Ruf ruinieren zu wollen. Auch Trump stellte sich bisher hinter seinen Verteidigungsminister.
D. Barbosa--JDB