
Säureangriff vor Bochumer Café: Vier Jahre Haft für Helfer

Im Prozess um einen Säureangriff mit mehreren Verletzten vor einem Café ist ein Mann vom Landgericht Bochum zu zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte wurde unter anderem wegen Beihilfe zur schweren und gefährlichen Körperverletzung verurteilt, wie eine Gerichtssprecherin am Montag sagte. Der Angeklagte soll den mutmaßlichen Haupttäter unterstützt haben. Dieser beging im vergangenen Jahr in Untersuchungshaft Suizid.
Die Staatsanwaltschaft forderte demnach sieben Jahre Freiheitsstrafe für den 37-jährige Angeklagten. Die Verteidigung beantragte hinsichtlich des Beihilfevorwurfs einen Freispruch. Laut Anklage soll der Haupttäter im Juni einen Gast an einem Tisch im Außenbereich des Cafés in der Bochumer Innenstadt mit Schwefelsäure übergossen haben.
Dabei verwechselte er aber wegen äußerer Ähnlichkeiten den Gast mit dem Cafébesitzer, dem der Angriff eigentlich gegolten hatte. Der Auftrag dazu soll im Zusammenhang mit der Aufnahme des mutmaßlichen Attentäters in die Rockerbande Bandidos gestanden haben.
Der Angeklagte soll von dem Attentatsplan gewusst und den Haupttäter unterstützt haben. So habe er ihm etwa bei der Suche nach Schwefelsäure im Internet geholfen. Außerdem soll er ihn am Tattag abgeholt und an dem Café abgesetzt haben.
Der von der Schwefelsäure getroffene Gast wurde schwer verletzt. Auch weitere Menschen erlitten laut früheren Ermittlerangaben Verletzungen, darunter Polizisten und Feuerwehrleute.
N. Gonçalves--JDB